Junge Neonazi-Gruppe in Lünen-Brambauer

Bereits in der ersten Aprilwoche 2025 machten sich Aktivist*innen auf den Weg nach Brambauer, nachdem uns Hinweise von Anwohner*innen über zahlreiche Nazi-Sticker in einem Wohnviertel erreichten.

In einer intensiven Spätschicht entfernten die Aktivist*innen über 50 Sticker sowie rechtsextreme Schmierereien und Codes. Besonders auffiel die wiederholte Propaganda für die Dortmunder Jugendgruppe der Partei „Die Heimat“ (ehemals NPD), die massiv über Aufkleber verbreitet wurde.

Nur zwei Tage später tauchten erneut Nazi-Sticker auf – begleitet von einer klaren Drohung:
„Antifant, sei nicht dumm, sonst landest du im Kofferraum.“

Solche rechten (Mord-)Drohungen verstehen wir als Einladung, das nächste Mal mit der antifaschistischen Kavallerie durchs Viertel zu spazieren.

Das Wohngebiet rund um die Straße „Auf dem Kelm“ war mit Nazi-Propaganda übersät: Anti-LGBTQIA+-Sticker, Werbung für die „Heimat Jugend DO“, Pro-Remigrations-Parolen, Schwarze Sonnen und Reichsfarben. Auch Nazi-Codes in Form von Schmierereien waren sichtbar – betroffen waren über sieben Straßen, auch vor der Grundschule im Viertel.


In der zweiten Aprilwoche organisierten Antifas aus Lünen eine größere Gruppe, um in Brambauer erneut „nach dem(n) Rechten“ zu sehen. Bei einem Spaziergang wurden weitere 40 Sticker entfernt und rechte Parolen wie „88“, „18“, „Deutschland den Deutschen“ und „Antifa Hurens*hne“ unkenntlich gemacht. Klare antifaschistische Botschaften vor Ort sollten zum Nachdenken anregen. The choice is yours!

Die Botschaft ist deutlich: In Brambauer wird es keinen „Nazi-Kiez“ geben!


Was die junge Faschogruppe wohl nicht wusste: Sie steht seit März unter Beobachtung. Die 3–4 jungen Männer pflegen interessante Kontakte, zuletzt waren sie mit einem bekannten Neonazi aus Dortmund-Eving unterwegs. Dieser ist vernetzt mit der Szene in Dorstfeld und dem „Störtrupp“ (DST), der 2024 bei mehreren CSDs mit Hasspropaganda auffiel. Einer der Faschos wurde live beim Stickern beobachtet und bis zur Haustür verfolgt. Danke, du Anfänger! Nächstes Mal besser keine Fred Perry-Jacke tragen und ’ne Tarnbrille aufsetzen.

Die Antifa-Recherche Maschinerie läuft weiter.